Montag, 11. Juni 2012

Von Fragen und Antworten


Symbol für "Verbreitung und Ausbreitung"

„Die Fragen sind es, aus denen das, was bleibt, entsteht.“ Erich Kästner


Eine "Frage" ist immer eine Äußerung, über die der/die der Sprecher/in oder Schreiber/in eine "Antwort" zur "Beseitigung einer Wissenslücke" auf- und herausfordert. (Die Ausnahme dabei bildet die rethorische Frage. Diese dient nicht dem Informationsgewinn, sondern ist ein besonderes sprachliches Mittel der Beeinflussung) Eine "Antwort" ist demnach immer ein Satz, der die in der Frage angesprochene "Wissenslücke" zwingend "ausfüllt und damit beseitigt". Ist das nicht gegeben, können die Sätze nicht als Antwort gewertet werden.

Feststellung: Frage wurde als offene Frage (Kommunikationsjunkies wisen wovon ich spreche und kennen das) formuliert. Schriftform gewählt, da diese Form weit weniger anfällig für Mißverständnisse und Interpretationen ist und man auch nach längerer Zeit noch ganz genau nachvollziehen kann was die ursprüngliche Frage gewesen ist. Inhalt der Fragestellung wiederholt koorigiert, präzisiert und redigiert. Als "Offenen Brief" deklariert, da die in der Frage formuierte "Wissenslücke" nicht nur bei mir selbst besteht und damit gleichzeit auch alle anderen informeirt werden. Abgesendet. Gewartet. Antwort erhalten. Antwort gelesen. Über die Antwort nachgedacht. Im Team disskutiert. Zur Erkenntnis gekommen, dass die durch die Frage bekundete Wissenlücke nicht ausgefüllt ist!

Was in dieser Situation tun? Nachfragen? "Nachfragen" ist eine sprachliche oder schriftliche Äußerung, die darauf hinweist, das die erhaltene Antwort auf die zuvor gestellte Frage nicht oder nur teilweise zu Beseitigung der "Wissenlücke" beigetragen hat. Zwar wird beim Nachfragen die gegebene Antwort von der fragenden Person angenommen, muss aber über die von ihm/ihr gestellten Nachfragen vom/von der Antwortgeber/in als Ganzes oder in einzelnen Teilen präzisiert oder bestätigt werden, damit von der fragenden Person eine Bestätigung der Aufhebung der "Wissenslücke" gegeben werden kann. Im Grunde geht es beim Nachfragen immer mehr oder weniger um eine Präzisierung einzelner Elemente der Antwort bzw. oder/und um die Bestätigung, das es zwischen der Antwort und der Auffassung der Antwort Deckung gibt. Eine sehr häufige Reaktion auf eine Nachfrage wäre: Aha, Du hast meine Antwort nicht verstanden! Vielleicht habe ich das auch nicht genau genug ausgedrückt!? Warte, ich werde noch einmal auf Deine Frage eingehen und versuchen eine Antwort zu geben!

Feststellung: "Nachfragen" ist aufgrund der gegebenen Antwort nicht die richtige Reaktion! Was ist oder könnte die richtige Reaktion sein? Diskussion im Team. Zur Erkenntnis gekommen: "Vielleicht wurde die Frage nicht richtg verstanden, da sie unklar formuliert ist?" Gemeinsam überlegt: "Kann oder müsste man die Frage tatsächlich umformulieren oder anders stellen, damit die bestehende Wissenslücke besser sichtbar und die entsprechende - also die Frage beantwortende - Abgabe einer Antwortung erleichter wird!? Spontag ein Experiment durchgeführt und unvoreingenommene Personen mit der gestellten Frage konfrontiert und darauf hin befragt, ob die Frage so formuliert und gestellt ist, so dass eine Beantwortung ohne großen Aufwand möglich ist? Ergebnis: Die Frage ist so einfach, dass sie in jedem Fall und ohne großen Aufwand von Personen, die um die Gegebenheiten bescheid wissen, Antwort gegeben werden kann.

Erkenntnis: An der Frage scheint es also nicht zu liegen!? Vielleicht wurde diese nicht oder nur oberflächlich gelesen, schlecht übersetzt oder andere Gründe haben die Beantwortung - also die Beseitung der Wissenslücke - verhindert!? 

Entschluss: Der beste Weg wird also sein, die Frage ganz einfach noch einmal zu stellen!

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