Samstag, 2. Juni 2012

Zufall oder Ironie des Schicksals?

Bildquelle: http://www.kinder.uni-oldenburg.de

Die Blitzhochzeit von ERCA und IAPA oder vice versa oder überhaupt...


Nachdem dieser Umstand im Zusammenhang mit dem Themenkomplex Intransparenz zur Entlassung von Walter Siebert in seiner Funktion als österreichischer Ländervertreter in den Mails an mich immer wieder angesprochen wird (z.B. "...aber das ist doch nicht nur bei der Siebert Sache so, das läuft doch immer in der gleichen Weise..."), fasse ich dieses Thema in einem persönlichen Kommentar zusammen:

Ich habe im letzten Magazin "Oben" gelesen, dass die Mitglieder der ERCA bei der Mitgliederkonferenz Ende Jänner dieses Vorhaben vom Vorstand vom ersten Tag an thematisiert wurden, sodass die Mitglieder ausreichend Möglichkeit hatten sich über den Zusammenschluss Gedanken zu machen. Daher konnte noch bei der selben Veranstaltung ganz klar entscheiden werden: JA, das machen wir! (Ach ja, da gab es noch eine Stimmenthaltung) Also muss ich jetzt gestehen und Farbe bekennen: "Ich bin einer derjenigen, der nicht bei dieser Konferenz war und nicht wirklich weiß was diese Geschichte im Grunde soll!" (Erklärungen, Begründungen oder Darstellungen warum das so gewesen ist - ich also an der Konferenz nicht teilgenommen habe - erspare ich mir an dieser Stelle, da diese für die Sache an sich irrelevant sind. Als Ergänzung zum klareren Verständnis meiner Haltung jedoch der Hinweis: Selbstverständlich ist es grundsätzlich wichtig, dass man sich auch Gedanken darüber macht, wie man die eigenen Vereinsziele über mögliche Kooperationen, gegenseitige Unterstützungen, Zu- oder Zusammenarbeiten oder aber auch klare Abgrenzungen besser umsetzen kann. Was mir aber äußerst sauer aufstößt ist das WIE das geschieht!)

Ich erfahre also aus einem mir ohne Aufforderung zugesandtem Magazin, vom 2. Vorsitzenden eines anderen Verbands dass die Sache läuft!? Es klickt in meinem Kopf: Wer verhandelt da mit welchem Vorstand? Was wird da abgestimmt? Um welche gemeinsame Zukunft geht es da eigentlich? Es gibt schon gemeinsame Vorstandsitzungen!? Es wird den Mitgliedern etwas aufgezeigt - aha! Wir - die Mitglieder - müssen uns keine Sorgen machen - puh!? Was habe ich übersehen? ...usw.  Also Studium meiner Postfächer, Nachschau auf der offiziellen Webseite, Fragen an Kolleginnen und Kollegen, meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ob da etwas liegengeblieben ist!? Es stellt sich unmittelbar ein zweigeteiltes Gefühl ein, einerseits Erleichterung - an mir liegt es nicht - und andererseits ein gewisser Gram und Ärger - an dem ich merke, dass er nicht wirklich neu ist!
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, dass dieser Ärger per se nur schlecht ist! Nein, er hat aber auch sein Positives! Es wird uns dadurch in der Diskussion im Team wieder richtig bewusst, wie mit Entscheidungen im Allgemeinen, vor allem aber im Speziellen, also im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, den Kundinnen und Kunden, den Kooperationspartnerinnen und -partnern, in der strategischen Ausrichtung, oder aber bei der Planung von Seminaren und Trainings umgegangen werden muss. Wir besprechen und überprüfen unser Konzept: Fazit: Wenn es um Entscheidungen geht, dann wird folgende Vorgehensweise gewählt:
  1. Der gesamte Prozess muss transparent und auch zeitlich fern von allen Beteiligten nachvollzogen werden können: Also zwingend in allen Phasen der Entscheidungsfindung Schriftform einsetzen!
  2. Ankündigung und größtmöglich breite Vorinformation aller Betroffenen (Hintergründe, Absichten, Motive und Ziele, Begehrlichkeiten, Erwartungen, etc.)
  3. Einladung aller Betroffenen zur Teilhabe an der Meinungsbildung und Sammlung von Sichtweisen und Positionen
  4. gemeinsame Klärung und Abstimmung allfällig unterschiedlicher mitunter sich sogar widersprechender  und sich scheinbar ausschließender Sichtweisen und Positionen
  5. gemeinsame Klärung und Installation von/der/des Entscheidungsverfahren/s
  6. gemeinsame Klärung und Installation der notwendigen Reportings-, Feedback- und Kontrollemechanismen
  7. gemeinsame Zusammenführung der Ideen zur Zielfindung und Zieldefinition unter größtmöglicher Wahrung des Primats des Konsensualprinzips
  8. gemeinsame Vergabe von klaren und eindeutigen "Umsetzungmandaten" und darin enthaltenen individuell zu gestaltenden "Freiräumen"
  9. Start der Verhandlung/en, Umsetzungmaßnahmen o.Ä. durch mit Mandat ausgestatteten Kolleginnen und/oder Kollegen
  10. Bei neu auftretenden und noch nicht abzusehenden Problemen immer wieder konsequent zurück an den Start!
In jedem Fall sollte Friedrich Hebbels Gedanke gelten, der da heißt: „Manches, was man ohne Grund verwirft, muss man studieren, um es - mit Grund verwerfen zu können.“
 
Dieselben Überlegungen gelten selbstverständlich auch für andere Bereiche, wie Leserinnen und Leser berichten: "Es muss miteinander einmal ernsthaft darüber nachgedacht werden, welche Firma in welcher Form mit unserem Logo über bezahlte Kooperationen werben darf/soll/muss!" Oder um ein anderes Beispiel einer Leserin aufzugreifen: "Wie ist das eigentlich mit Unvereinbarkeiten zwischen bestimmten Positionen im Verein und möglichen Verknüpfungen mit Personen oder Organisationen mit klar ausgerichtetem wirtschaftlichen oder damit verbundenen strategischen Interessen?".

Zufall oder Ironie des Schicksals: Morgen leiten eine Kollegin und ich gemeinsam ein Outdoorseminar mit dem Themenschwerpunkt: Verbesserung der Entscheidungskultur im Team!

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