Dienstag, 5. Juni 2012

Gedankenexperiment

Fernando Boteros schlafende Seelen

Miteinander nachgedacht: Was meinen Sie!?

(Genau das war der Grund, warum ich gestern mit Ihnen nicht telefonieren konnte: Die betreffende Person weiß Bescheid!)

Folgendes Gedankenexperiment haben wir gestern nachmittag mit unseren Studierenden angestellt:

Ausgangslage: Stellen Sie sich vor, Sie analysieren ein Unternehmen, das im Bereich der Sicherheitstechnologie von Eingangstüren tätig ist. Dieses Unternehmen hat seit Bestehen eine Mitarbeiterin, die eine ausgewiesene und international anerkannte Expertin in dieser Sache ist und soweit für die Kolleginnen und Kollegen sichtbar, absolut loyal zum Unternehmen und dessen Ziele steht. Mit dieser Mitarbeiterin wurde das Unternehmen über die Jahre zu einem der führendsten in dieser Branche. (Die Beschreibung und Ergebnisse wurden für diesen Blog stark gekürzt!)

Anlasssituation: Diese oben beschriebene Mitarbeiterin wird von einen auf den anderen Tag von der Geschäftsführung fristlos gekündigt!
  1. Frage: Welche Motivlage vermuten Sie bzw. ist ihrer Meinung hinter diesem Vorgehen als Wirkfaktor denkbar?
  2. Frage: Welche Folgen hat das Ihrer Meinung und Erfahrung nach für das Unternehmen (a) wirtschaftlich (b) klimatisch für das Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterteam  (c) für die Reputation und Außenwirkung des Unternehmens (Partner, Kunden, Werbung, etc.?)
  3. Frage: Welche Auswirkungen hat ihrer Meinung und Erfahrung dieses Geschehen unmittelbar und längerfristig innerhalb des Unternehmens?
Ein geraffte Zusammenfassung der Ergebnisse: Übereinstimmend sind alle Studieren in einem dreistündigen Erarbeitungsprozess zur Erkenntnis gekommen: 
  1. Diese Vorgehen ist nur dann in der Weise gerechtfertigt, wenn es tatsächlich gröbste und nicht umkehrbare Vergehen oder Verstöße  gegeben hat! In allen anderen Fällen werden eher emotionale oder egoistisch-interessensgesteuerte, eigennützige Rollenverteilungskämpfe, Werthaltungsdifferenzen, aggresive Durchsetzung eigener Ziele usw. vermutet.
  2. In jedem Fall muss dieser Schritt in ganz besonders sorgfältiger Weise mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aufgearbeitet werden, 
  3. es müssen  zudem spezielle Maßnahmen überlegt und gesetzt werden, wie in der Außenwirkung mit dem Ausscheiden dieser wichtigen Mitarbeiterin umgegangen wird und wie in weiterer Folge das Ganze den Partnerinnen und Kundinnen und Kunden nahe gebracht und kommuniziert wird.
  4. Übereinstimmung herrscht auch darüber, dass dem Unternehmen bzgl. des fehlenden Know-hows in jedem Fall ein ganz schwer gutzumachender, bis irreperalber Schaden entsteht!
  5. Die Studierenden überlegen zum Abschluss u.A. ob es in derartigen Situationen (so nicht Pkt. 1 zum Tragen kommt) nicht auch andenkenswert wäre, zum Wohle des Unternehmens -so nicht ein Vergleich gefunden kann - in der Weise zu handeln, dass die fristlose Entlassung aufgehoben und im Gegenzug eine neue Geschäftsführung instaliert wird!
Im Grunde eine eigentlich recht eigennützige Frage: Ich stelle mir als Mitglied und in der aktuellen Situation sehr wohl die Frage, ob wir es uns in unserem Verein einfach so leisten wollen, können und dürfen, so jemanden wie Walter Siebert als Experten (auch wenn er Lederhosen und einen Federschmuck am Kopf trägt und zwischen durch immer wieder "Hänsch klein" singen würde) zu verlieren!? Ich bin der Meinung, darüber sollte einmal in nicht nur einer stillen Stunde und nicht in einer Runde von drei oder vier Köpfen nachgedacht werden!

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