Freitag, 2. November 2012

Wie ist das mit Kritik!?

Riss in Mauerwerk
Ich wurde gestern per Mail von einem ERCA-Mitglied - im Zuge des Versuchs aufzuklären, warum Walter Siebert als Österreichrepräsentant der ERCA still und heimlich abgesetzt wurde - aufgefordert, doch dazu Stellung zu nehmen, wie ich mir konkret vorstelle, das mit Kritik in einem Verein umgegangen werden soll?

Zwei Dinge Vorweg und zur Erinnerung:
  1. Der Vorstand eines Vereines dient den Mitgliedern und deren Interessen. 
  2. Mitglieder haben das Recht über die Hintergründe von Entscheidungen informiert und aufgeklärt zu werden (der Vorstand hat die Pflicht, Mitglieder über seine Entscheidungsgründe in Kenntnis zu setzen und umfassend zu informieren)!
Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen,
Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen,
Meine Meinung und Sichtweise bzw. Antwort auf die Frage des Mitglieds: Kritikfähigkeit ist im allgemeinsten Sinne eine soziale und in besonderer Weise eine Führungskompetenz, die bei "Führungskräften" vorausgesetzt werden muss. Diese Kritikfähigkeit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass eine Kritik als Kritik an einer Sache wahr- und angenommen werden kann, diese in weiterer Folge auf ihren Sachinhalt hin untersucht und entsprechend der vertretenen Interessen und Ziele der Mitglieder be- und verarbeitet wird.

Wenn aber eine Angelegenheit - vielleicht ist das bei Teilen des Vorstandes der Fall (wer nichts weiß muss alles glauben)??? - zu einer "persönlichen Herzensangelegenheit" mutiert ist, dann wird es zunehmend schwieriger mit Kritik an einer Sache umzugehen und zu verstehen, dass man eben diese Sache - von der man selbst zu 100% überzeugt ist (zu sein scheint) - auch anders sehen, auffassen und verstehen könnte. Genau das ist auch in der Regel der Zeitpunkt, an dem sich für den von Herzensangelegenheiten Getriebenen, Kritiker/innen zu unliebsamen und sperrigen Widersachern/innen verwandeln. Derartige Widersacher/innen können nicht einfach nur hingenommen oder still geduldet und ertragen werden. Nein! Sie stehen den nun ganz eigenen Zielen und Interessen im Wege und müssen - nicht aus bösem Willen sondern nur der guten Sache wegen - eliminiert und aus dem Weg geräumt werden; ganz im Johann Wolfgang von Goethe´schem Sinn "...und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt" Diese Dynamik verhält sich sehr ähnlich, wie die in einer äußerst missglückten Liebesbeziehung, in der der/die zu unrecht geglaubt Verlassene und Verstoßene der/dem unsagbar Geliebten mit eigentümlichem Nachdruck erklärt, das er sie/ihn doch liebt. Und die Folgen sind bekannt: Misstrauen, nach spionieren, Verbreitung unwahrer oder aus dem Kontext genommener Informationen, Herabwürdigung des Ansehens, lächerlich machen, Drohungen aussprechen, Andeutungen machen, ohne direkt etwas zu sagen, falsche Gerüchte verbreiten, etc. mit dem Ziel den/die Kritiker/in (den/die Geliebte) zur Zustimmung oder zum Schweigen zu zwingen. "Ich wusste es!" sagte lächelnd der/die Peiniger/in mit dem Messer zwischen den Zähnen und dem Schlagstock in der Hand "Du liebst mich doch!"

Eine derartig festgestellte fehlende Distanz darf nicht akzeptiert, in gar keinem Fall toleriert und schon gar nicht still hingenommen werden! Oder, um in Anlehnung an Mark Twain zu resümieren: „Der Jammer mit den von Herzensangelegenheiten Getriebenen Weltverbesserern ist, dass sie nicht bei sich selber anfangen.“
Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen,
Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen,
Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen,
Kritikfähigkeit bedeutet, Kritik anzunehmen,

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